Der Begriff „Schwerbehinderung“ wird nicht selten fehlinterpretiert oder auch negativ empfunden. Viele assoziieren ihn mit nur offen sichtbaren Behinderungen, sehen also z. B. eine Person mit amputiertem Bein, im Rollstuhl oder mit einer anderen, offensichtlichen Behinderung. Doch sehr oft ist eine Behinderung nicht oder nicht direkt sichtbar. Dies führt oft zu Missverständnissen bzw. zu Unverständnis! Gerade, wenn ein schwerbehinderter Kollege nach außen hin sehr fit wirkt.  

Auch gehen manche davon aus, dass eine Behinderung angeboren ist. Eine Schwerbehinderung hat unterschiedliche Ursachen:


bei einigen ist sie angeboren

andere haben sie durch einen Unfall erworben

in den häufigsten Fällen (88 %) entsteht sie durch Krankheit (funktionell, organisch, seelisch ...).

Selbst Behinderte und Schwerbehinderte tun sich mit diesen Bezeichnungen oftmals schwer. Vor allem, wenn es sich um nicht offensichtliche Beeinträchtigungen handelt. Ersetzen Sie den Begriff „Behinderung“ doch mal durch „Einschränkung“. Was bedeutet es? Es bedeutet z. B. die Reduktion an Aktivitäten/Möglichkeiten oder die Begrenzung von Ausdauer oder Kraft. Leidet jemand unter Nachtblindheit, sind nächtliche Aktivitäten nur begrenzt oder nur mit Hilfsmittel möglich, z. B. kein nächtliches Auto- oder Radfahren, evtl. Hilfestellung beim Treppensteigen in schlecht beleuchteten Treppenhäusern. Ein steifes Gelenk schränkt die Bewegung ein, begrenzt die Möglichkeiten an Aktivitäten. Beides ist eine Einschränkung, beides behindert. Beide sind eine Behinderung.  

Jede Schwerbehinderung ist für sich individuell und hat immer Auswirkungen auf die Teilhaben in verschiedenen Lebensbereichen, bei manchen mehr, bei anderen weniger. Auch, wenn zwei Menschen diagnostisch betrachtet dieselbe Behinderung haben, können die Auswirkungen durch die Ausprägungen unterschiedlich sein.

Auf den weiteren Seiten in diesem Bereich erfahren Sie, wer schwerbehindert ist und was Sie über Schwerbehinderte wissen sollten.
Kein Mensch darf sagen: 
Solches trifft mich nie

 (Meander, altgriechischer Philosoph, 300 v.Ch)
Kein Mensch darf sagen:
Solches trifft mich nie